Schulhandball gegen den Schwund |
29.01.2020 |
Turnier an den Grundschulen wird seit 2006 ausgetragen und soll das Interesse wecken. Handball-Präsidentin Wöhler wünscht sich mehr Unterstützung.
Zeitgleich zur Handball-Europameisterschaft der Großen fand in Bremen die Mini-Grundschul-Meisterschaft statt. Wie jedes Jahr im Januar hatte die Senatorin für Kinder und Bildung in Zusammenarbeit mit dem Bremer Handballverband zu dem Turnier eingeladen. Zwölf Grundschulen nahmen diesmal an der Werbeaktion für den Handball teil.
Seit 2006 findet dieses Turnier statt, zu Anfang in einem kleinen, sich bis heute aber kontinuierlich steigerndem Interesse der Schulen und Mannschaften. Der Spaß der Grundschüler soll im Vordergrund stehen. Das Turnier soll die Kinder zum Handball spielen anregen und findet deshalb fernab des Leistungssports statt. Das Hallenturnier soll nach Möglichkeit ab diesem Jahr im Sommer um ein Beachturnier erweitert werden, berichtete die Präsidentin des Bremer Handballverbandes, Monika Wöhler. Ob das Beachturnier stattfindet, steht indessen noch nicht fest. Antonio Berdar, ein FsJler des Bremer Handballverbandes, arbeitet derzeit an der Organisation.
Diese Turniere sind die beste Möglichkeit, Werbung für den Handballsport zu betreiben. Denn auch Handball hat, wie die allermeisten anderen Sportarten auch, zunehmend sinkende Zahlen der Vereinsmitglieder vor allem im Bereich des Nachwuchses zu beklagen. Immer weniger Kinder spielen Handball, was laut Monika Wöhler auch mit der immer weiter sinkenden Zahl der Kinder in Bremen und Deutschland zu tun habe. Sie wünsche sich, unter anderem auch bei diesem Projekt, mehr Unterstützung für den Bremer Handballverband seitens des Deutschen Handballbundes. „Durch die Unterstützung des Freundeskreises des
Deutschen Handballs wurde dieses Turnier hier erst ermöglicht“, sagt sie.
Die Arbeit im Nachwuchsbereich müsse schon in den Schulen beginnen. Von den Vereinen brauche es mehr Engagement und Eigeninitiative, um den Kindern einen Eindruck von der Sportart zu geben, sie fürs Handball spielen zu begeistern und vielleicht damit die Lust zu wecken, tatsächlich in einem Verein zu spielen. Einige Schulen und Vereine betreiben schon lange Projekte, um den Handball zu fördern, Beispiele dafür sind die Grundschule in Grolland mit einer seit Jahren sehr beliebten Handball-AG oder der TuS Komet Arsten mit seiner Präsenz an einigen Bremer Schulen.
Das Turnier der Grundschulen ist also eine solche Veranstaltung, für die Jugendarbeit in den Vereinen ein Lösungsansatz für die schrumpfenden Mitgliederzahlen der Vereine und dennoch bei Weitem nicht genug, wie die BHV-Präsidentin verdeutlicht: „Wir als Bremer Handballverband wünschen uns natürlich, dass alle Vereine mehr für ihre Nachwuchsarbeit tun und werden auch weiterhin dazu auffordern, uns zu unterstützen.“ Ein so präsentes Thema war es beim Grundschulturnier letztendlich aber nicht. „Heute sind hier alle Sieger“, sagte Monika Wöhler.
/Weser Kurier - 28.01.2020
/Meret Ihde
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